Paviane sind wohl die Affenart, die man in Südafrika am häufigsten zu Gesicht bekommt. Ihr deutscher Name lautet Hundsaffen, was wahrscheinlich von der hundeartigen Schnauze herrührt. Auf Englisch heißen sie baboon und die speziell in Südafrika vorkommenden Affen werden chacma baboon genannt. Die Paviane sind mit den viel kleineren und zierlicheren Meerkatzen verwandt. Die in Südafrika vorkommenden Paviane gehören in der zoologischen
Einordnung zur größten Pavianart, den Bärenpavianen. Die größten Männchen können eine Kopf-Rumpflänge von fast 1,20 Metern und ein Gewicht von über 30 kg erreichen. Dazu kommt dann noch ein mehr als 70 cm langer Schwanz. Die Weibchen sind erheblich kleiner. Die Paviane sind in ganz Südafrika, außer den Wüstenregionen weit verbreitet. Sie sind einige der wenigen Wildtierarten, die in großer Zahl auch außerhalb der Schutzgebiete anzutreffen sind. Ihr südlichstes Verbreitungsgebiet reicht bis zum Kap der Guten Hoffnung.
Diese weite Verbreitung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Tiere evolutionsmäßig sehr erfolgreich sind. So sind sie beispielsweise Allesfresser mit einem sehr umfangreichen Speisezettel, von Wurzeln und Früchten über Schnecken, Würmer und Insekten bis hin zu Kleintieren und Vogeleiern. Eigentlich frisst ein Pavian alles, was er finden bzw. überwältigen kann. Dabei sind sie nicht wählerisch, sondern nehmen das, was gerade reichlich im Angebot ist, z. B. Früchte der Saison. Dazu kommt noch, dass Paviane sehr soziale Tiere sind, so wie die meisten Affenarten. Sie leben in Rotten von 5 bis weit über 100 Exemplaren zusammen. Dieses kollektive Zusammenleben bringt viele Vorteile mit sich. So ist in der Gemeinschaft das Suchen nach Nahrung oder Beute viel einfacher als alleine. Dasselbe gilt für die Verteidigung gegen Feinde. Während einige Paviane mit Fressen beschäftigt sind, beobachten andere aufmerksam die Umgebung und geben bei Gefahr laute Signale, um die anderen Mitglieder zu warnen. Dadurch gewinnen die Affen mehr Zeit zur Flucht.
Das Verhältnis der Paviane zu den Menschen ist gespannt. Da die Tiere sehr anpassungsfähig sind, kommen sie auch in der Nähe menschlicher Siedlungen häufig vor. Dort entwickeln sie sich schnell zu lästigen Plagegeistern. Besonders trifft das auf die Kaphalbinsel zu. Dort werden sie regelmäßig von Touristen gefüttert, obwohl davor immer wieder gewarnt wird. Die Leute wissen nicht, das sie mit dem Füttern einen schweren Fehler machen. Im Sozialverhalten der Paviane ist das Darreichen von Futter eine Beschwichtigungsgeste eines unterlegenen Hordenmitglieds. Die Paviane verlieren den Respekt vor den Menschen und verlangen bald von jedem Futter. Das Resultat sind Überfälle auf Touristen und Einbrüche in die Häuser der Anwohner auf der Suche nach Nahrung. Um Verletzungen von Menschen zu vermeiden, bleibt letztendlich kein anderer Ausweg als die frechsten Paviane abzuschießen.