Nashörner gehören zu den markantesten Wildtieren Südafrikas. Selbst kleine Kinder kennen schon die charakteristische Form dieser Tiere. Nashörner gehören zu den “Big 5”, sozusagen die Superstars der afrikanischen Wildnis. In Südafrika leben zwei Arten dieser urzeitlich wirkenden Tiere. Das Breitmaulnashorn oder auf Englisch white rhinoceros und das Spitzmaulnashorn oder auf Englisch black rhinoceros. In der Umgangssprache
werden Nashörner in Südafrika meist “rhino” genannt. Die Nashornarten unterscheidet man durch ihre Kopfform. Der Kopf des Breitmaulnashorns ist groß und massig, die Tiere tragen ihn meist nach unten gesenkt. Außerdem leben Breitmaulnashörner in Gruppen und sind nicht so aggressiv. Bei Müttern mit Kälbern gehen die Kälber voran. Spitzmaulnashörner dagegen haben einen kleineren Kopf, den sie aufgerichtet tragen. Die Tiere sind Einzelgänger und können sehr aggressiv werden. Bei Müttern mit Kälbern folgt das Kalb der Mutter.
Nashörner sind Pflanzenfresser, die sich überwiegend von Laub und Gräsern ernähren. Sie können zwar nur schlecht sehen, das wird aber durch ein ausgezeichnetes Gehör und einem gut entwickelten Geruchssinn wettgemacht. Die Tiere sind scheu und nachtaktiv. Bei Tag schlafen sie meist. Wenn sie gestört werden, können sie sehr aggressiv werden und auch Menschen blindlings angreifen. Da die Tiere bis zu 3,5 Tonnen Gewicht erreichen können, besitzt ein solcher Angriff enorme Kraft und Wucht und kann unter extremen Umständen tödlich enden.
Nashörner haben keine natürlichen Feinde. Den einzigen Feind, den sie fürchten müssen, ist der Mensch. In der Vergangenheit sind die Nashörner fast bis zur Ausrottung gejagt worden, weil die Hörner sowohl in der traditionellen asiatischen Medizin in pulverisierter Form verwendet werden als auch zur Herstellung von Kunstgegenständen, z. B. von Dolchgriffen. Früher glaubte man auch, dass ein Trinkgefäß aus dem Horn eines Nashorns die Anwesenheit von Gift anzeigen würde. Aus diesen Gründen werden noch heute auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise für die Hörner der Tiere gezahlt. Daher müssen die Nashörner selbst in den Schutzgebieten rund um die Uhr von bewaffneten Wildhütern bewacht werden. Durch solche intensiven Schutzmaßnahmen konnten sich die Bestände wieder leicht erholen. Der größte Teil der afrikanischen Nashörner lebt heute in Südafrika. Der Bestand dort zählt inzwischen wieder fast 9.000 Exemplare. Die Nashörner findet man im Krüger Park, dem Augrabies Falls National Park, dem Addo Elephant National Park und dem Umfolozi Wildreservat in Kwazulu-Natal. Die Schutzmaßnahmen sind zwar kostspielig, aber ihr Geld wert, denn gerade wegen der Beobachtung solcher urtümlichen Riesen wie die Nashörner kommen viele Touristen nach Südafrika und tragen zur Belebung der Wirtschaft bei.