Johannesburg ist die größte Stadt Südafrikas und das wirtschaftliche und finanzielle Zentrum des Landes. Die Stadt selbst hat knapp 4 Millionen Einwohner, im Ballungsraum Johannesburg leben insgesamt ungefähr 7 Millionen Menschen. Kurioserweise ist Johannesburg die größte Stadt der Welt, die nicht an einem offenen Gewässer wie einem Fluss, See oder dem Meer liegt. Touristisch gesehen bietet Johannesburg nicht viel Interessantes, da es meist nur als Umsteigestation für Fahrten in andere, touristisch attraktivere Landesteile dient. Die Stadt befindet sich auf einer flachen, nur sanft gewellten Hochebene etwa 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise “Gold Reef City”, ein Themenpark der an die Goldgräber-Vergangenheit der Stadt erinnert, der Lion Park, ein Safaripark unweit der Stadt, den man mit dem Auto befahren kann. Dort kann man Löwen, Hyänen, afrikanische Wildhunde und zahlreiche andere einheimische Tiere beobachten. Von der Aussichtsetage im 50. Stock des Carlton Centre hat man einen guten Rundblick über die Stadt und ihre Umgebung.
Das Ellis-Park-Stadion ist das zweite, etwas kleinere WM-Stadion in Johannesburg. Im Gegensatz zum Soccer City Stadion, bei dem es sich um einen Neubau handelt, wurde das Ellis-Park-Stadion bereits im Jahre 1928 erbaut. Nach seiner Modernisierung 1982 war es seinerzeit das modernste Stadion Südafrikas. Trotzdem genügte es nicht den hohen Standards der FIFA in Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2010. Daher wurde das Stadion technisch auf den neuesten Stand gebracht und die Zuschauerkapazität nochmals um 10.000 Plätze auf etwa 70.000 erweitert. Das Ellis-Park-Stadion ist kein reines Fußballstadion, sondern dient auch zur Veranstaltung von Rugby-Spielen, die sich in Südafrika ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Das Stadion ist die Heimat zweier Fußballvereine, der Gauteng Lions und der Orlando Pirates sowie zweier Rugbyteams, den Lions und den Golden Lions. Offiziell trägt das Stadion seit 2008 den Namen “Coca Cola Park”.
In der südafrikanischen Sportgeschichte spielt das Ellis-Park-Stadion eine bedeutende Rolle, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Im Jahre 1995 war es Austragungsort des Endspiels im Rugby-World Cup zwischen Südafrika und Neuseeland, das Südafrika gewann. Während des Spiels, bei dem auch Präsident Mandela anwesend war, überflog eine Boing 747 der SAA im Tiefflug das Stadion. Diese Bilder gingen damals um die ganze Welt. Eine schreckliche Stunde in der Geschichte des Stadions war dagegen die Massenpanik am 11. April 2001. Damals war das Stadion wegen eines Spiels zwischen den beiden südafrikanischen Top-Fußballmannschaften Kaizer Chiefs und Orlando Pirates bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt. Als Tausende Fans, die keine Karten mehr bekommen hatten, gewaltsam eindringen wollten, brach eine Panik aus. Dabei wurden 42 Menschen zu Tode getrampelt oder zerquetscht und mehr als 200 schwer verletzt. Bis heute ist das der schwerste Vorfall dieser Art in Südafrika. Dieser traurige Vorfall wurde aber beim Umbau des Stadions berücksichtigt und es wurde alles getan, um eine Wiederholung unmöglich zu machen.