Howie so nennen ihn seine Fans und Bewunderer in Freundschaft, und sein „Hello again“ trällern Töchter, Mütter und Großmütter gleichermaßen. Bis heute hält die erstaunliche Karriere des Sängers und Komponisten an, seine größten Erfolge feierte er jedoch in den Jahren 1970 bis 1990.
Howard Victor Carpendale erblickte am 14. Januar 1946 in der Hafenstadt Durban in Südafrika das Licht der Welt. Er war schon als Kind sehr zielstrebig und erzielte gute Erfolge im Sport und in der Schule. Howard verlebte mit seiner Familie und seinen beiden älteren Schwestern eine glückliche Zeit in Südafrika. Dennoch zog es ihn irgendwann in die weite Welt, denn in Afrika hielten sich seine musikalischen Erfolge in Grenzen. Erst ein Auftritt in Wuppertal brachte schließlich für Howard den Durchbruch und er wurde praktisch über Nacht berühmt – wenn auch nur im deutschsprachigen Raum. 1970 war es dann soweit und er gewann den Deutschen Schlager Wettbewerb.
Irgendwann fasste sich Howard ein Herz und begann selbst Songs zu schreiben. Der Erfolg ließ auch hier nicht lange auf sich warten und seither gehörte Howard zu den ganz großen in der Schlagerbranche und verkaufte seine Platten millionenfach.
Zwischendurch versuchte sich Howard in anderen Sparten, wie etwa als Rugbyspieler in der deutschen Bundesliga, als Formel-3-Fahrer, als Golfmoderator oder als Schauspieler in Amerika. 2003 verließ Howard entgültig die Bühne und orientierte sich neu. Diesmal war es die Schauspielerei, die ihn in seinen Bann zog. Diese Phase dauerte jedoch nicht allzulange an, sodas Howard bereits nach vier Jahren in die Konzertarenen zurückkehrte.
Obwohl er seine Erfolge hauptsächlich den deutschen Fans verdankt und seinen Wohnsitz nach Florida verlegt hat, ist sich Howard Carpendale seiner Wurzeln bewusst. Sein Schaffen betrachtet er als pure Unterhaltung und verzichtete immer darauf, politische Themen in seiner Musik zu integrieren.
2010 veröffentlichte er eine Zusammenstellung einiger Lieder, die sich mit seinem Geburtsland Südafrika befassen. Hin und wieder tauchen Zulu-Wörter im Text eines neueren Liedes auf, und Straßen, Städte, Menschen und Gefühle, Farben und Gerüche treten in den Vordergrund. Persönliche Erinnerungen und vielleicht auch ein bisschen Sehnsucht nach einer unbeschwerten Jugend, in einem Land voller Gegensätze, fliesen in seine Texte ein und erzählen dabei ein Stück weit afrikanische Lebenskultur.
Für sein Lebenswerk wurde der Vater zweier Söhne 2004 mit dem Echo ausgezeichnet.