Die Tierwelt in Südafrika weist eine große Artenvielfalt auf. Es gibt große, imposante Tiere wie Elefanten und Giraffen und kleine, bunt schillernde Insekten. Aber nur wenige Tiere wirken so possierlich wie die Erdmännchen. Der Name dieser Tiere auf afrikaans ist “Meerkat”. Das hat aber gar nichts mit den Meerkatzen, einer Affengattung, zu tun. Vielmehr gehören die Erdmännchen zu den Schleichkatzen, sind also mit den Mungos verwandt. Sie leben hauptsächlich in Südafrika aber auch im südlichen Namibia und Botsuana. Die Tiere bevorzugen Savannen und Halbwüsten, die trockeneren Gegenden Südafrikas. Im östlichen Landesteil kommen sie nicht vor.
Erdmännchen zählen mit zu den kleinsten Mangustenarten. Im Durchschnitt wiegt ein Tier noch nicht einmal ein Kilogramm und ist zwischen 30-40 cm groß. Die Erdmännchen gehören zu den Raubtieren. Obwohl sie sich hauptsächlich von Insekten ernähren, fressen sie auch kleinere Säugetiere und Vögel, wenn sie sie erwischen können. Die Tiere haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und wohnen stets in Gruppen zusammen. Eine solche Erdmännchenkolonie umfasst ungefähr 30 Exemplare. Um besser vor Witterungsunbilden und ihren Feinden geschützt zu sein, leben die Erdmännchen in selbst gegrabenen Höhlen. Aus diesem Grund bevorzugen sie auch sandigen Boden. Ihre Vorderpfoten haben lange, sichelförmige Krallen und sind damit bestens zum Graben geeignet. Auf die Menschen wirken die Tiere so possierlich, weil sie oft lange aufrecht auf ihren Hinterbeinen stehen. In dieser Haltung sonnen sie sich. Man sieht immer einige Exemplare, wie sie auf den Hinterbeinen stehend, die Umgebung beobachten. Sobald sich ein Feind nähert, stoßen die Wächter Warnlaute aus und der Trupp bringt sich in Sicherheit. Ihr Futter fressen die Erdmännchen aufrecht stehend und halten die Nahrung dabei mit den Vorderpfoten fest. Wenn die Nahrung in unmittelbarer Nähe der Baue aufgebraucht ist, ziehen sie einfach ein Stück weiter und legen eine neue Kolonie an. Sie haben starke soziale Bindungen und unterstützen sich gegenseitig z. B. bei der Aufzucht der Jungen.
Richtig populär wurden Erdmännchen erst durch den Film “Lion King” von Walt Disney. Einer der Helden in diesen bei Kindern sehr beliebten Zeichentrickfilm ist das Erdmännchen Timon. Obwohl die Tiere so possierlich wirken und sich auch leicht zähmen lassen, gibt es doch einige Probleme. So können Erdmännchen genau wie andere Säugetiere auch, Krankheiten wie die Tollwut übertragen. Außerdem können sie mit ihren Bauen wertvolles Ackerland zerstören. Auf manchen Farmen werden zahme Erdmännchen zum Mäusefangen eingesetzt. Trotzdem ist es immer noch am besten, wenn man die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung belässt und sich dort an ihnen erfreut.