Bram Fischer

Bram Fischer

Bram Fischer, mit vollem Namen Abram Louis Fischer, wurde am 23. April 1908 in Bloemfontein, der Hauptstadt der heutigen südafrikanischen Provinz Freestate, geboren. Er war Anwalt, Bürgerrechtler und Anti-Apartheid-Aktivist. Berühmtheit erlangte er durch seine Verteidigung von Nelson Mandela während des Rivonia-Prozesses.

Seine Schulzeit begann er am Grey College in Bloemfontein, ehe er ins Grey University College wechselte. In den dreißiger Jahren verließ er Südafrika und ging nach Oxford. Nach seiner Rückkehr heiratete er Molly Krige, eine Nichte des bekannten südafrikanischen Premierministers und Staatsmanns Jan Smuts. Tragischerweise verlor Bram Fischer seine Frau durch einen Autounfall, bei dem sie ertrank. Nach ihrem Tod stürzte er sich in seine politische Arbeit.

In den vierziger Jahren wurde Bram Fischer Mitglied der kommunistischen Partei Südafrikas (SACP) und nahm darin bald eine führende Stellung ein. Seit ihrer Gründung hielt die SACP enge Beziehungen zum ANC. Während des Hochverratsprozesses von 1956-61, bei dem Nelson Mandela und alle anderen Angeklagten freigesprochen wurden, spielte er eine bedeutende Rolle. Während des Rivonia-Prozesses leitete er die Verteidigung Nelson Mandelas. Dass das Urteil am Ende auf lebenslang und nicht auf Todesstrafe lautete, war ein Erfolg, der nicht nur Bram Fischer und seinem Team, sondern auch dem starken internationalen Druck zu verdanken war. Zur damaligen Zeit wusste niemand, auch nicht seine engsten weißen Freunde von seiner Mitgliedschaft in der SACP. Im September 1964 wurde er verhaftet, aber wieder auf Kaution entlassen, um an einem Prozess in London teilzunehmen. Obwohl er von vielen Seiten gebeten wurde, die Gelegenheit zu nutzen, um ins Exil zu gehen, erfüllte er seine Auflagen und kehrte zum Beginn seines eigenen Prozesses nach Südafrika zurück. Kurz nach Prozessbeginn erschien er aber nicht mehr zur Verhandlung, sondern ließ seinen Verteidiger, Harold Hanson, einen von ihm geschriebenen Brief vor Gericht verlesen. In diesem Brief teilte er mit, dass er zwar die Auflagen der Kaution erfüllen würde, indem er nach Südafrika zurückkehren würde, vom Prozess aber fernbleiben würde, da er es als die Pflicht eines jeden verantwortungsbewussten Menschen ansähe, mit allen Kräften und allen Mittel gegen das Apartheidregime zu kämpfen. Er sei sich der Konsequenzen dieser Entscheidung bewusst und möchte es nicht als Ausdruck von Missachtung des Gerichts werten lassen. Er lebte für mehrere Monate im Untergrund, bis er 1966 verhaftet wurde. Im folgenden Prozess wurde er für schuldig befunden und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Während seiner Haft erkrankte er an Krebs. Ein schlimmer Sturz im Jahr 1974 ließ ihn teilweise gelähmt und beraubte ihn der Sprache. Erst im Dezember desselben Jahres stimmten die Behörden der Verlegung Bram Fischers in ein Krankenhaus zu. Als das Ausmaß seiner Krankheit bekannt wurde, erwirkte die Öffentlichkeit die Entlassung Fischers. Er wurde im April 1975 entlassen und im Haus seines Bruders in Bloemfontein unter Hausarrest gestellt. Dort verstarb er nach wenigen Wochen.

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