In der Xhosa-Kultur sind Tote die Geister der Ahnen, mit denen die Lebenden kommunizieren können und auch sollten.
Das Volk der Xhosa glaubt, dass wenn ein Mensch stirbt, ein sogenanntes umkhapho Ritual durchgeführt werden soll um den Weg des Verstorbenen ins Reich der Ahnen zu erleichtern. Dies wird als notwendig erachtet, damit Verstorbene frei sein und zurück kehren können. Zu einem späteren Zeitpunkt können sie dann die Lebenden beraten.
Für das umkhapho-Ritual ist ein Tieropfer erforderlich. Die Art des geschlachteten Tieres hängt vom sozialen Status der verstorbenen Person ab. So verwendet man Ochsen bei wichtigen Personen, während man bei anderen Ziegen nimmt.
Vor der Schlachtung werden die Namen der Vorfahren des Clans ausgerufen. Dann wird die Kehle des Tieres durchgeschnitten und das Blut in einer Schale aufgefangen. Ein Streifen Fleisch, das sogenannte intsonyama, wird vom Muskel des Vorderbeines abgeschnitten und geröstet. Das Fleisch sollte dabei nicht gesalzen werden.
In der Reihenfolge vom Ältesten zum Jüngsten essen zuerst die männlichen Verwanden vom Fleisch, danach weibliche Angehörige. Das allgemeine Schlemmen findet erst statt, wenn alles intsonyama aufgebraucht ist. Das ist ein düsterer Anlass indem kein Bier konsumiert wird.
Nach einer unbestimmten Zeit der Trauer wird das umbuyiso-Ritual durchgeführt. Umbuyiso bedeutet: „Den Geist der Vorfahren zurück nach Hause bringen“. In diesem Ritual erscheint einem Familienmitglied der Verstorbene in dem er ihnen sagt dass sie hungrig sind. Wieder wird ein Ochse geschlachtet und das intsoyama geschnitten, geröstet und verzehrt.
Im Gegensatz zum umkhapho ist das umbuyiso eine sehr festliche Veranstaltung in dem ein gegorenes Bier namens Sorghum getrunken wird. Einiges davon wird den Ahnen angeboten, während die Lebenden den Rest trinken.