Dingane – ein Leben gekennzeichnet von Blut und Brutalität

Dingane – ein Leben gekennzeichnet von Blut und Brutalität

Dingane war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der König der Zulu. Sein voller Name Dingane ka Senzangakhona deutet auf seine Abstammung hin. Er war Sohn des Stammeshäuptlings Senzangakhona und wurde um das Jahr 1795 geboren, starb bereits um 1840 in den Lebombobergen.

Der mächtige Vorgänger Dinganes, König Shaka, ließ zum Zeichen der Trauer um den Tod seiner Mutter 1828 einige Tausend Zulu umbringen und ordnete eine Fastenzeit an, die drei Monate andauern sollte. Teile seiner Untertanen, die unter der strengen Militärdiktatur ohnehin litten, strengten daraufhin eine Revolution an und verhalfen Dingane an die Macht. Zusammen mit einem weiteren Halbbruder erstach er Shaka und nahm seinen Platz als König ein.

Das Reich der Zulu war nach dieser Bluttat gespalten in Anhänger und Gegner Dinganes und es gelang ihm nicht, diese Kluft zu schließen. Der militärische Druck von außen wurde ebenfalls stärker. Die Buren, die in dieser Zeit vor den Briten zurückwichen und immer wieder in Kämpfe mit den Zulu verwickelt wurden, übten ebenfalls Druck aus. Im Jahr 1838 gelang es Dingane in uMgungundlovu, 500 Buren zu töten. Die Schlacht war nicht fair, da die Buren zunächst in einen Hinterhalt gelockt worden waren und alle Waffen abgegeben hatten. Am 16. Dezember 1838 waren die Buren bei der Schlacht am Blood River den Einheimischen überlegen und töteten schließlich über 3000 Zulu.

Dadurch minderten sie Dinganes Macht erheblich. Anfang 1840 führte ein Aufstand unzufriedener Zulu gegen ihren König zu dessen Sturz und Ermordung. Die Buren hatten diesen Aufstand unterstützt. Nachfolger von Dingane als Zulukönig wurde Mpande, der einzige Überlebende von Dinganes Halbbrüdern. So ereilte Dingane das gleiche Schicksal, das er einst seinem Halbbruder Shaka beschert hatte.

Während der Apartheid in Südafrika feierten die Buren und ihre Nachkommen den 16. Dezember als Gelöbnis-Tag. Sie erinnerten sich an das Gelöbnis ihrer Vorfahren, eine Kirche zu errichten, wenn es gelänge, die Zulu zu besiegen. Mit der Einführung der Demokratie in Südafrika wurde die Bedeutung des Tages erweitert. Am Tag der Versöhnung gedenkt das Land nun in seiner Gesamtheit der Verluste und langwierigen Nachwirkungen, die die Auseinandersetzungen von damals bei allen Beteiligten auslösten.

Der Name Dingane oder Dingaan ist in Südafrika auch heute noch gebräuchlich. Ein bekannter Namensträger ist etwa der Boxer Dingaan Thobela.

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